Auf Abenteuerreise durch das Jahr 1770: Entdecken Sie die Ferraris-Karte

Wer heute die ErfgoedApp durchstöbert, entdeckt nicht nur Kulturstätten, Geschichten und Bilder, sondern auch einige besondere historische Karten. Eine dieser Kartenebenen ist die Ferraris-Karte - eine fast vollständige Karte der österreichischen Niederlande aus den 1770er Jahren. Dass diese Karte heute so scharf und genau digital zu sehen ist, verdanken wir einer gigantischen Arbeit hinter den Kulissen.

Von der Karte aus dem 18. Jahrhundert zum digitalen Meisterwerk

Die Original-Ferraris-Karten werden in der Königlichen Bibliothek von Belgien (KBR ) in Brüssel sorgfältig aufbewahrt. Es handelt sich um Hunderte von handgezeichneten Blättern, die Graf Joseph de Ferraris um 1771-1778 in Auftrag gab. Bevor diese Karten online verfügbar gemacht werden konnten, mussten sie digital dokumentiert, gescannt und rekonstruiert werden.

Die Digitalisierung erfolgt mit hochauflösenden Scannern, die jede Falte, jede Verfärbung und jeden Pinselstrich erfassen. Alle Kartenblätter werden dann digital zu einem großen Ganzen zusammengefügt. Aber das ist noch nicht alles: Die Karte muss auch "georeferenziert" werden, d. h. mit modernen Koordinaten verknüpft werden, damit sie genau auf die aktuelle Karte passt.

Georeferenzierung: 35.000 Punkte, um alles in Ordnung zu bringen

Diese Georeferenzierung war eine echte Mönchsarbeit. Digital Flanders und die Forscher markierten manuell mehr als 35 000 Kontrollpunkte - zum Beispiel Kreuzungen, Kirchen, Flüsse oder erkennbare Landschaftselemente, die sowohl auf der Ferraris-Karte als auch auf modernen Karten zu sehen sind. Mithilfe einer eigens entwickelten Referenzmethode wurde jede Anomalie begradigt.

Dank dieser akribischen Arbeit stimmen alte Straßen, Dorfkerne und Landschaftselemente erstaunlich gut mit der heutigen Topografie überein. Das macht die Ferraris-Karte einzigartig: Man sieht buchstäblich, wie die Landschaft früher geformt war und welche Strukturen heute noch erkennbar sind.

Wie wird die Ferraris-Karte in der ErfgoedApp angezeigt?

Die ErfgoedApp macht dieses Erbe einem breiten Publikum zugänglich. Alles, was Sie tun müssen, ist:

öffnen Sie die ErfgoedApp ,
auf das Kartensymbol,
Unten erscheint ein Zeitschieberegler, mit dem Sie in der Zeit zurückgehen können.

Die Ferraris-Karte ist die älteste in der ErfgoedApp verfügbare Kartenebene - eine Reise ins 18. Andere historische Karten, die Sie in der App entdecken können, sind der Atlas der Nachbarschaftsstraßen (1841), Vandermaelen (1846-1854) und Popp (1842-1879). Die Karte von Ferraris ist jedoch die speziellste Karte mit den meisten Details. Sie können sofort sehen, wie Ihre Straße, Ihr Dorf oder Ihr Lieblingswanderplatz vor fast 250 Jahren aussahen. Sie können auch zusätzliche Kartenebenen aktivieren, wie z. B. Kulturdenkmäler und Rad- oder Wanderknotenpunkte auf der Karte.