Spielerischer und lehrreicher Spaziergang durch Poperinge
Antike Schreibkurse für Jugendliche, Kochen mit Rezepten aus dem Ersten Weltkrieg, Domino Day mit Archivboxen, Geocaches und Escape Rooms. Mit Aktionen wie diesen schlägt das Interkommunale Archiv Poperinge-Vleteren Brücken zwischen Kindern, Jugendlichen und dem lokalen Kulturerbe. Infolgedessen besuchen jedes Jahr viele Schulklassen und Ferienlager den Lesesaal. In Poperinge können sich Kinder nun auch außerhalb der Archivmauern spielerisch mit der Geschichte auseinandersetzen.
Zusammen mit dem Archivar Tijs Goethals (IGA Poperinge-Vleteren) hat die Praktikantin Yaicke Maselis (VIVES) einen interaktiven Spaziergang für Familien mit Kindern auf ErfgoedApp entworfen. Um ihnen ihre Umgebung näher zu bringen, erarbeitete Yaicke lustige Rätsel, Aufgaben und Quizfragen. Neben verschiedenen Spielformen verknüpften die Macher einen kurzen pädagogischen Teil mit den einzelnen Stationen. Wer mehr Erklärungen sucht, findet einfache Links zu Westhoek verbeeldt, der regionalen Bilddatenbank mit schönen alten Fotos, auf die man bei diesem Spaziergang stößt.
Yaicke und Tijs wandten sich auch an die Illustratorin Doreen Logie. Charlotje Keikop, bekannt durch die Comicstrips in der Stadtzeitung von Poperinge, erwies sich schnell als ideale Begleitfigur für den Spaziergang. Familien mit Kindern können sie auf ihrer Tour begleiten und ihr helfen.
Doreen hat eine Reihe neuer Charaktere geschaffen, die zu den bereits vorhandenen hinzukommen, und sich auch auf eine Reihe bekannter Frauen gestützt, die die Geschichte der Stadt geprägt haben. So erfahren wir, was die Nobelpreisträgerin Marie Curie in Poperinge gemacht hat. Oder wie Leontine Permeke als eine der ersten Fotografinnen in einer typischen Männerwelt aufblühte.
Für das Archiv war es naheliegend, die Frauen in den Mittelpunkt dieses Spaziergangs zu stellen. Obwohl Gräfin Maria van der Steen de Jehay und Baronin Valentine Terlinden nach dem Ersten Weltkrieg die ersten Ehrenbürgerinnen der Stadt wurden, blieben Frauen in der Geschichtsschreibung von Poperinge zu lange im Hintergrund. Im Rahmen der Kampagne "Mehr Frauen auf die Straße " haben sich die Macher von auf die Suche nach Frauen aus der jüngeren und jüngeren Geschichte gemacht, die einen Platz auf der Straße verdient haben. Diese Suche erwies sich als einfacher als gedacht. Die Besucher des Archivs halfen gerne mit, und schließlich musste sogar eine Auswahl aus einer großen Gruppe interessanter Damen getroffen werden. Im Moment sind sie nur digital zu sehen, aber wer weiß, vielleicht führt dieser Spaziergang zum ersten weiblichen Straßennamen in Poperinge!