Waaiburg
Als die Renovierungsarbeiten an der Waaiburg begannen, entdeckte man hinter Vormauern und Zwischendecken eine quasi intakte Fachwerkrückfassade. Dies war der Beginn einer langen Suche nach der Geschichte der historischen Gebäude auf dem Gelände, die wir nach und nach freilegen konnten. Dank historischer Forschungen und wissenschaftlicher Analysen konnten wir in den letzten Jahren mehr über die lange Geschichte des Geländes erfahren.
Die Anlage um das zentrale historische Gebäude ist etwa fünfhundert Jahre alt und umfasst vier Hauptphasen. Phase I: Haus mit Wassergraben und Wirtschaftsgebäuden (1533-1633) Dendrochronologische Untersuchungen ergaben, dass das Holz für den Dachstuhl zwischen 1533 und 1536 gefällt wurde.
Vermutlich handelt es sich bereits um eine zweite Bauphase und die hölzernen Dachstühle im Erdgeschoss und Stockwerk 1 sind möglicherweise älter. Immerhin wird die Waaiburg in historischen Quellen bereits 1503 erwähnt. Auf jeden Fall wurden im 16. Jahrhundert ein ziemlich großes dreistöckiges (Stadthaus) und mehrere Wirtschaftsgebäude errichtet. Das Haus bestand nicht aus Ziegeln, sondern aus einer Holzfachwerkkonstruktion und Lehm. Diese Holzkonstruktion ist bis heute weitgehend erhalten geblieben. In der Mitte des Hauses befand sich eine große Feuerstelle, von der heute noch Spuren zu sehen sind. Im Erdgeschoss sind mehrere Balken mit dem so genannten Birnbaummotiv verziert, das in Flandern seit dem Ende des 15. Jahrhunderts gebräuchlich war.
Die Größe des Hauses (8 Erker und 2 Stockwerke), seine Lage außerhalb des Dorfkerns (ca. 150 m von der Kirche St. Amand entfernt) und das Vorhandensein eines Wassergrabens (der keine militärische Bedeutung hatte, sondern ein Statussymbol war) lassen vermuten, dass sich hier der Sitz der örtlichen Grundherrschaft befand. Im Spätmittelalter wurden die wilden Heide- und Waldgebiete rund um Geel in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt. Der Besitzer der Grundherrschaft - ein adliger Herr oder eine adlige Dame - war der Initiator dieses lukrativen Unternehmens.
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