Mittelalterliche Kaimauer Zak Street

Im Herbst 2018 wurden bei Ausgrabungen entlang der Zakstraat Reste einer alten Kaimauer gefunden. Dieser Fund kam nicht überraschend. Alte Karten, Federzeichnungen und sogar Fotos zeigen, dass hier bis ins frühe 20. Jahrhundert ein Vliet verlief.

Die Innenstadt von Mechelen wurde von zahlreichen Vlietjes durchzogen, bis sie vor über einem Jahrhundert aus hygienischen Gründen geschlossen wurden. Unter ihnen befand sich auch dieser Bach, der Melaan genannt wurde (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Straße). Er zweigt in der Nähe des Kruidtuin von der Dyle ab und verläuft dann in einem weiten Bogen durch das Stadtzentrum. Bei 't Veer mündet sie wieder in die Dijle.

Nachdem die Ufer der Vliet zunächst durch eine hölzerne Mauer verstärkt worden waren, wurde in einem nächsten Schritt (wahrscheinlich im 14. Jahrhundert) eine richtige Kaimauer errichtet. Die Mauer wurde aus weißem Kalkstein gebaut und ruhte auf eingelassenen Holzpfählen. Nach oben hin setzte sich das Mauerwerk in den Backsteinmauern und Rückfassaden der Häuser entlang der heutigen Rik Woutersstraat fort.

Während der archäologischen Untersuchung wurden 3D-Aufnahmen der Kaimauer gemacht. Diese Aufnahmen wurden dann in ein 3D-Modell des Gebäudeblocks integriert. Neben mehreren Baunähten ist auch eine Aussparung zu sehen, die später zugemauert wurde. Hier verlief eine Wassergasse, von der wir vermuten, dass sie den Zugang von der Rik Woutersstraat zur Melaan ermöglichte, wo sich ein kleiner Holzsteg befand. Auf diese Weise konnten die Menschen das Wasser leicht erreichen.

Wasser war schließlich für das Leben in der Stadt von großer Bedeutung. Viele Berufe hingen vom Wasser ab. Für den Standort an der Zakstraat weisen historische Quellen auf die Anwesenheit von Gerbern im 13. Jahrhundert, Woll- und Tuchfärbern im 14. bis 15. Jahrhundert. Zusammen mit diesen Quellen erzählen die archäologischen Überreste die Geschichte der Stadt und ihrer jahrhundertelangen Verbindung mit dem Wasser.

Die archäologischen Untersuchungen am Standort an der Zakstraat wurden von den Archäologen von All-Archeo im Auftrag von Vastgoed Van Loon durchgeführt. Die 3D-Aufnahmen und das 3D-Modell des Gebäudeblocks wurden im Auftrag der Stadt Mechelen von Argus Vision bzw. Nils Faber angefertigt.


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