Der englische Landschaftsstil

Ein roter Faden durch die Provinz Westflandern ...


Was haben mehrere unserer westflämischen Provinzialdomänen gemeinsam? Nicht nur das Vorhandensein eines prächtigen Schlosses, sondern auch die mäandernden englischen Landschaftsparks, die die Schlösser umgeben, sind in einigen Domänen sichtbar.

Diese Stilrichtung setzte sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in unserem Land durch. Ein natürlich wirkender Park, in dem sich verschlungene Wege, Baumgruppen (sogenannte"clumps") und organisch anmutende Wasserspiele zusammenfinden, wurde zum vorherrschenden Trend. "Lasst der Natur ihren Lauf", so klang es, auch wenn für den Bau des Parks das Eingreifen von Menschenhand erforderlich war. Jedenfalls brachte der neue Trend ökologisch sehr wertvolle Gebiete hervor. Allerdings standen die fortschrittlichen Ideen zur Park- und Gartengestaltung im Widerspruch zu der bis dahin unverzichtbaren, typisch französischen Geometrie und Symmetrie, wofür der Prunkgarten von Versailles ein Paradebeispiel ist.

Provinz Westflandern

Der englische Landschaftsstil gewann im 19. und 20. Jahrhundert an Popularität und blieb auch bei den westflämischen Schlossherren nicht unbemerkt. Entsprechend den neuesten Trends wurde der modische Stil bei der Gestaltung ihrer Schlossanlagen angewandt. Noch heute ist dieser Stil auf einigen Landgütern der Provinz für die Besucher spürbar ...

Schlossdomäne Tillegem

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Die heutige Landschaftsgestaltung von Tillegem stammt wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert und ist daher nicht vollständig im englischen Landschaftsstil ausgeführt. Die Domäne hat eine sternförmige Grundform: vom Schloss als Zentrum gehen mehrere sternförmige Alleen aus. Die Landschaftsgestaltung von Tillegem weist jedoch Ähnlichkeiten mit dem englischen Landschaftsstil auf. Sie ist durch die Verwendung von Hängen gekennzeichnet. Die Burg von Tillegem bot aufgrund ihrer Lage auf einer natürlichen Höhe, am Beginn eines Hangs und in der Mitte des umliegenden Parks viele Möglichkeiten. Schlösser wurden oft auf einer Anhöhe platziert, um sie als Landmarken hervorzuheben.

Schloss Domäne d'Aertrycke

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Die Schlossdomäne d'Aertrycke wurde von dem Landschaftsarchitekten Louis Fuchs (1818-1904) ganz im englischen Landschaftsstil angelegt. Die Verwendung von Sichtachsen wurde dort angewandt. Alle 15 Grad geht eine Sichtachse vom Schloss aus, die den Park gliedert und ein Element (Nebengebäude, Baumgruppe, Wasserspiel usw.) hervorhebt. Umgekehrt bietet jede Sichtachse einen schönen Blick auf das Schloss. Eine Besonderheit des Landguts d'Aertrycke ist der große, ökologisch wertvolle Teich in der Nähe des Schlosses. Mit seiner natürlichen Form ist der Teich ein wichtiger Anziehungspunkt für verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Darüber hinaus schaffen die auf dem Landgut vorhandenen Nebengebäude, wie der Taubenturm, das Badehaus und das Bootshaus, eine malerische und gemütliche Atmosphäre.

Blickachse vom Bootshaus aus.

Schlossdomäne Wallemote-Wolfhof

Auch das idyllische Schlossgut Wallemote-Wolvenhof ist ein eindrucksvolles Beispiel für den englischen Landschaftsstil. Mehrere Rotbuchenbüschel sorgen für eine organisch anmutende Aufforstung. Der Schlossteich ist über verschlungene Wege zu erreichen, die zu einer romantischen kleinen Brücke führen. Von hier aus hat man einen hervorragenden Blick auf den Teich, das Schloss Wolvenhof und den umliegenden Garten.

Luftaufnahme des Landguts Wallemote-Wolvenhof.

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