Geschichten aus dem Boden
Wie gingen die Bewohner der Lage Kempen in prähistorischer Zeit mit ihren Toten um? Das IOED Lage Kempen entwickelteim ErfgoedApp ein Rundgang, der Sie an einigen bedeutenden archäologischen Stätten vorbeiführt.
Auf einer Fahrradtour erfahren Sie unter anderem, wie die Menschen der Bronze- und Eisenzeit in dieser Region ihre Toten bestatteten und warum die Keltenfelder in Pelt gar nichts mit den Kelten zu tun haben. Lokale Kulturerbe-Botschafter entführen Sie in die prähistorische Zeit und erzählen Ihnen die Geschichte hinter diesem außergewöhnlichen archäologischen Erbe.
Europäisches Jahr des Kulturerbes
Die Tour ist Teil des Projekts Geschichten aus dem Boden. Es handelt sich um ein Projekt, für das IOED Lage Kempen im Rahmen des Europäischen Jahres des Kulturerbes Zuschüsse erhalten hat. Die Gemeinden Bocholt, Hamont-Achel und Pelt wurden Partner. Das Projekt bestand aus zwei Teilen, der Beteiligung und der Offenlegung, und drehte sich um drei archäologische Stätten, die über die beteiligten Gemeinden verteilt waren: das Urnenfeld Dorperheide in Kaulille, die Grabhügel Haarterheide in Hamont-Achel und der Komplex der Keltischen Felder in Pelt.
Kulturerbe-Botschafter
Für den Partizipationsteil des europäischen Projekts wurden an jedem Standort eine Führung und ein Vortragsabend organisiert. Bei diesen Gelegenheiten wurden begeisterte Teilnehmer gesucht, die sich für dieses lokale Erbe engagieren wollten. Das Ergebnis: eine Gruppe von rund 20 Kulturerbe-Botschaftern, die an der Freilegung der Stätten mitwirkten. Auch nach Abschluss des Projekts engagieren sie sich weiterhin in verschiedenen Teams, um das Bewusstsein für die Stätten zu schärfen und die Unterstützung für ihre Erhaltung und Verwaltung zu erhöhen. In der Zwischenzeit planen die Kulturerbe-Botschafter, die an dem Projekt mitgewirkt haben, ErfgoedApp für andere Projekte in ihren Betrieben zu nutzen.
Zugang
Um die Standorte zu erschließen, entschied man sich, an jedem Standort eine Informationstafel und eine Bank aufzustellen. Auf diese Weise wurden die Orte - die zuvor oft unbekannt und daher ungeliebt waren - in sinnvolle Rastplätze für Wanderer und Radfahrer verwandelt. Der digitale Rundgang sorgt dafür, dass die Orte nicht mit Infotafeln überfrachtet werden. Wer möchte, kann sich über die ErfgoedApp weiter informieren. Die verschiedenen geografischen Punkte auf der ErfgoedApp sind in einer Broschüre mit Radroute miteinander verbunden. Diese wird von den Tourismusabteilungen der betreffenden Gemeinden kostenlos zur Verfügung gestellt.
Arbeiten innerhalb eines begrenzten Zeitrahmens
Als lokale Freiwillige waren die Kulturerbe-Botschafter eng in die Ausarbeitung der Informationstafeln und der Fahrradbroschüre eingebunden. Für den Abschnitt ErfgoedApp bestimmten sie den Inhalt vollständig selbst. Das IOED gab die von ihnen gelieferten Informationen in ErfgoedApp ein. Nach Abschluss des Projekts werden nun die Ergebnisse über die Nutzung der App gesammelt, um später eine weitere Version zu entwickeln.
Aufgrund der relativ kurzen Zeitspanne (Januar-Mai), in der das IOED mit den Kulturerbe-Botschaftern zusammenarbeitete, konnte ErfgoedApp nicht in vollem Umfang wie ursprünglich geplant genutzt werden. So war beispielsweise eine intensivere Nutzung von Audio- und Videoclips vorgesehen, wofür in der kurzen Projektlaufzeit keine Zeit war. Diese "erste" Version der Tour wurde daher lediglich mit einigen Themenbuttons ausgearbeitet, hinter denen sich ein Bilderkarussell befindet. Diese Arbeitsweise brachte jedoch einige Einschränkungen mit sich. Das IÖR zieht daraus vor allem den Schluss, dass bei einem solchen partizipativen Ansatz ein größerer Zeitraum für die gemeinsame Erarbeitung vorgesehen werden sollte.
Worauf warten Sie noch?
Radeln Sie rund 40 km an archäologischen Stätten vorbei. Sie halten unter anderem an den archäologischen Stätten Haarterheide und Dorperheide.
- In Pelt sind die Überreste der Keltischen Felder im Gelände kaum zu erkennen, aber über die ErfgoedApp werden sie deutlich sichtbar! Dank der Bilder aus dem digitalen Höhenmodell können Sie die Struktur dieser prähistorischen Mauern erkennen.
- In einem alten Ausschnitt aus dem VRT-Archiv zeigen Grabplünderer aus den 1970er Jahren, wie sie auf den Limburger Urnenfeldern und Grabhügeln arbeiteten.
Laden Sie die Tour Stories vom Boden unter ErfgoedApp herunter oder holen Sie sich die kostenlose Broschüre in den Tourismusbüros der teilnehmenden Gemeinden ab.