Winterschlacke und die Vergangenheit des Bergbaus

Obwohl das Genker Bergwerk Winterslag seit etwa 30 Jahren geschlossen ist, ist sein Einfluss in der Stadt noch immer zu spüren. Neue Ausfachungen sorgen dafür, dass die Cité lebendig bleibt. Die Zechengebäude, wie die Schachtgerüste oder das Energiegebäude, wurden in ein Kino, einen Unternehmensbereich und ein Kulturzentrum umgewandelt. Die Schlackenhalde wurde zu einem Wandergebiet umgestaltet. Der Schmelztiegel der Kulturen schafft dabei eine besondere Gesellschaft.

Minenschacht und Lampistry C-Mine.

Der Einfluss der Kohlengrube ist auch in der Vennestraat, der kulturellen Hauptstraße von Genk, zu spüren. Italienische, türkische und griechische Restaurants gibt es zuhauf! Die Straße wird manchmal auch 'Straße der Sinne' genannt, weil man von allen Seiten angeregt wird. Ein besonderes Gebäude in dieser Straße ist das Cinema Victoria, das in den 1920er Jahren gegründet wurde. Mit Filmen wie Luna Nova füllte sich dieses florierende Stadtteilkino jedes Mal. Das Kino wurde in den 1980er Jahren geschlossen und befindet sich seitdem im Besitz eines Reparateurs für Fernsehgeräte. Die ursprüngliche Fassade ist glücklicherweise erhalten geblieben. Der "Alte Pol", ein Geschäft für Brennerei und Rauchwaren, ist ebenfalls ein nostalgischer Ort.

Die Fassade des Cinema Victoria.

Der Spaziergang auf ErfgoedApp erkundet nicht nur das kulturelle Zentrum von Genk, sondern auch den Gartenvorort Winterslag, der vom Architekten Adrien Blomme (1878-1940) entworfen wurde. Inspiriert vom englischen 'Cottage-Stil' legte Blomme die Wohnstraßen um eine monumentale Achse herum an. Diese Achse teilte die Gartenvorstadt in einen östlichen und einen westlichen Teil. Die östliche Gartenvorstadt war für Ingenieure und Bedienstete gedacht, die westliche Gartenvorstadt für Arbeiter. Blomme wollte die natürliche Hügellandschaft erhalten, daher besteht der Straßenplan aus geschwungenen und ansteigenden Straßen. Außerdem achtete er auf die Begrünung der Wohngebiete. Er legte kleine Wege zwischen den Häusern an, die die Hintergärten der Bewohner miteinander verbanden. Auf den Plätzen konnten die Kinder spielen. Auf diese Weise wurde die Gartenvorstadt zu einem belebten Wohnort mit vielen sozialen Kontakten.

Im östlichen Teil des Gartenviertels stoßen wir auf ein Gebäude mit warmen roten Ziegeln und Giebeln. Es handelt sich um das Nonnenkloster, in dem seit einigen Jahren die Unterrichtsräume von Syntra untergebracht sind. In der Architektur finden wir sowohl traditionelle als auch innovative Elemente. Zum Beispiel gibt es dekorative Elemente wie Voluten und kannelierte Pilaster, die auf den Einfluss des Arts & Crafts hinweisen, einer Bewegung, mit der Blomme in engem Kontakt stand.

Zum Kloster gehörte natürlich auch eine Kirche. Die Herz-Jesu-Kirche wurde in den frühen 1920er Jahren gebaut. Blomme entwarf die Kirche in einem eklektischen Stil mit neoromanischen Elementen. Die Kirche ist aus Bruchstein gebaut und hat einen birnenförmigen Turm. In einer Nische befindet sich eine Statue der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute.

Der Gartenvorort Winterslag ist eindeutig aus dem Bergwerk entstanden, hat sich aber im Laufe der Jahre zu einer einzigartigen Gesellschaft entwickelt, auf die die Genker sehr stolz sind. Während des Spaziergangs gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Stadt weiter zu erkunden. In der Vennestraat können Sie eine traditionelle Moussaka oder Baklava probieren oder Ihren kulturellen Besuch in der C-Mine fortsetzen.

Laden Sie ErfgoedApp aus dem App Store oder über Google Play herunter und starten Sie die Tour Tournée Cité, machen Sie sich einen schönen Tag!